deutsche wohnen (was singen die diven)
deutsche wohnen (was singen die diven)ist eine Filmoper über Verdrängung zwischen Moderne und Investment, Stalinallee und Hansaviertel, Obdachlosigkeit und der Frage, wie wir wohnen wollen.
„Jedes Haus eine Diva!“, so hieß es in einer vom Senat herausgegebenen Berlin-Broschüre von 1957 zum Hansaviertel, das als Antwort auf die nach Kriegsende in Ostberlin errichtete Stalinallee – der heutigen Karl-Marx-Allee – in Westberlin gebaut wurde. Die städtebaulichen Ideen sind in beiden Fällen geprägt von einer „Tabula rasa“, der Erfahrung der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und der Hoffnung auf einen gesellschaftlichen Neuanfang, der sogenannten Stunde Null. Für Ulf Aminde und Christoph Grund gibt es diese Stunde Null „1945“ nicht, sondern die Zäsur ergibt sich mit der Deportation der jüdischen Bevölkerung aus den Vierteln. In ihrer Arbeit nehmen sie beide Orte in den Fokus, befragen und verdichten die Geschichte und schlagen dabei den Bogen bis in die Jetztzeit. Dabei verknüpfen sie aktuelle Diskussionen und Debatten um Nationalismus, Rassismus und Erinnerung an jüdisches Leben mit den Mietkämpfen auf der Karl-Marx-Allee und der Frage nach Enteignung der Wohnungsgesellschaft Deutsche Wohnen.