Nachbarn auf Zeit: Schafsdemonstration
Am Sonntag, den 15. September 2019, ziehen wieder Schafe durch Berlin!
Mit diesem „Schafstag“ soll auf die prekäre Lage der Wanderschäfer*innen aufmerksam gemacht werden und zugleich auf die fatale Situation in unseren Städten, in der Autos mehr Platz gegeben wird als Menschen, geschweige denn den Tieren. Bei dieser besonderen Demonstration schließen sich die Menschen den Tieren an und nicht andersherum. Die Schafe demonstrieren nicht nur, sondern werden während der Zugs auch grasen und so zugleich Grünflächenpflege betreiben. Sie demonstrieren, wenn man so will, zugleich ihren Nutzen. Es geht um die Sichtbarmachung der Probleme der Schäfer und des Werteverlusts der Wolle. Es geht um den Erhalt von Artenvielfalt, die durch den Einsatz von Schafen gestärkt wird.
Eine inhaltliche Bezugslinie zwischen den Schafen und dem Hansaplatz ist das Motto der Internationalen Bauausstellung von 1959, in der das Hansaviertel als „Stadt von Morgen“ konzipiert wurde.
Wie sieht die Stadt von morgen angesichts von Klimawandel und grassierendem Artensterben heute aus? Wie kann man sich das Verhältnis von Stadt und Land heute neu vorstellen? Wie kann man urbane Grünflächen zukünftig nutzen und gestalten? Dabei dient die Schafherde als Impulsgeber und Denkfigur dafür wie man urbane Grünflächen nutzen und gestalten kann.
Der „Schafstag“ ist ein Weckruf! Es geht darum, ein anderes Stadtbild zu produzieren: SUVs waren gestern, heute sind Schafe die Statussymbole – ein Spaziergang mit Schafen durch die Stadt.
Mit dabei sind die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL), der Bundesverband Berufsschäfer (BVBS) und
ZEIT NACH DER DEMO
Fünf Schafe werden nach der Demo auf dem Hansaplatz als „Nachbarn auf Zeit“ für die Dauer von einem Monat bleiben. Dafür wurde eine Grünfläche neben der Hansabibliothek als Schafweide umfunktioniert. Auf der Weide ist auch ein Stall, in dem die Schafe nachts sicher untergebrach werden. Die Schafe werden von Anwohner*innen, die sich als „Schafspat*innen“ gemeldet haben, versorgt