Fabian Knecht
Ornament
Ornament ist eine Performance im öffentlichen Raum, die uns mit unseren eigenen Ängsten konfrontiert. Über einen Zeitraum von drei Monaten tauchen für diese Aktion an etwa 30 Tagen Personen auf, die jeweils für ein bis zwei Stunden an verschiedenen, vom Hansaplatz aus einsichtigen Gebäudewänden hängen.
Eine Person hängt an einer Hauswand: eine Szene, wie wir sie aus Filmen kennen. Darauf folgt üblicherweise die rettende Hand. Doch es ist kein Film, sondern eine in schwindelerregender Höhe vom Dach hängende, lebendige Person. Bei genauerer Betrachtung wird deutlich: Die Person wirkt nicht hektisch oder verzweifelt, sondern völlig ruhig. Dadurch lässt sich die Handlung als Kunstwerk erkennen. Die Performance „Ornament“ ruft unmittelbar körperliche Reaktionen hervor, fordert eine Auseinandersetzung im Moment ihrer Betrachtung. Es braucht keinerlei kunsthistorisches Vorwissen. Sie betrifft alle, die sie – vielleicht auch nur zufällig – sehen. Die Grenzen von Kunst und Alltag sind aufgehoben.
An allen Positionen, von denen aus die hängende Person sichtbar ist, werden Schilder aufgestellt, die das Werk als solches erklären und kontextualisieren. Dazu gibt es den Hinweis, dass der/die Künstler*in oder ein*e Projektmitarbeiter*in vor Ort ist, um Fragen persönlich zu beantworten. Dadurch kann individuell auf die Betrachter*innen und ihre unterschiedlichen Reaktionen eingegangen und der Austausch mit den Anwohner*innen gefördert werden. Um die Sicherheit der Performer*innen zu gewährleisten, werden in Zusammenarbeit mit einer professionellen Stuntproduktion Vorkehrungen getroffen: Die Stuntmänner und -frauen sind höhen- und klettererfahren, werden fachgerecht gesichert und erfüllen sämtliche Sicherheitsstandards. Zudem ist immer mindestens eine zweite Person vor Ort, um die Sicherung zu prüfen.