Niki Matita in conversation with the artists Ingeborg Lockemann, Inken Reinert, Michaela Schweiger, Joachim Blank and Robert Sakrowski
Das Projekt „Kunst im Stadtraum Karl-Marx-Allee“ wird durch ein vielfältiges Vermittlungsprogramm begleitet, das die Geschichte und Gegenwart des II. Bauabschnitts genauer unter die Lupe nimmt. Dabei spielt das Zeigen und Zuhören eine besondere Rolle. Unter dem Motto „Hören und Spazieren“ entstanden drei einstündige Beiträge im Rahmen der Sendereihe „La Passante Écoutante (Hören und Spazieren) – Karl-Marx-Allee“ der Radiokünstlerin Niki Matita. Sie wurden auf colaboradio im Freien Radio Berlin auf UKW 88,4 MHz gesendet. Die zweite Sendung wurde am 16.02., um 23 Uhr übertragen.
Die Radiosendung kann im Mixcloud-Archiv unter folgendem Link nachgehört werden:
https://www.mixcloud.com/minimatika/niki-matita-la-passante-ecoutante-221-karl-marx-allee-ii-radio/
Niki Matita trifft bei unserem zweiten Spaziergang auf fünf Künstler*innen, die selbst das Format des Spaziergangs zum Gegenstand ihrer Projekte gemacht haben. Das Projekt „Quer durchs Viertel“ mit Ingeborg Lockemann, Inken Reinert und Michaela Schweiger wird im September mit drei unterschiedlichen Spaziergängen den Blick auf die Geschichte von Frauenfiguren und -gruppen im Viertel schärfen. Michaela Schweiger zieht mit ihrem Projekt „Wir, 2021“ Verbindungslinien zwischen den aktuellen Mietpreisen, Arbeitsbedingungen und der Modezeitschrift SIBYLLE, Inken Reinerts „Babette im Rosengarten“ lässt einer fiktive Gestalt Rosenstöcke pflanzen und Ingeborg Lockemann beschäftigt sich in „Hier Berolinastraße“ mit lesbischen Lebensentwürfen in der DDR und dem geplanten Neubau von RuT Frauen und Wohnen an der Karl-Marx-Allee.
Das Projekt „Simultaneity“, zu dt. „Gleichzeitigkeit“, der drei Künstler Joachim Blank, Karl Heinz Jeron und Robert Sakrowski lässt mit den Mitteln der Augmented Reality Vergangenheit und Zukunft über eine digitale Oberfläche miteinander verschmelzen. Mit einem Stadtplan und Smartphone oder Tablet werden sich die Besucher*innen ab Juni durch das Gebiet bewegen und dabei virtuell entstandene Dinge sehen können, wie die verschwundene Spielplastik „Mondstation“ von Baldur Schönfelder (1965) oder eine Amazone, die sich Lenins verschwundenen Kopf unter den Arm geklemmt hat. Geschichte trifft auf Fiktion.