Olf Kreisel
Nußknacker-Suite #4
In drei Vitrinen auf dem Mittelstreifen der Karl-Marx-Allee sitzt je eine Person und baut aus hölzernen Wäscheklammern eine Garderobe. Dabei handelt es sich um ehemalige Haustechniker, die bis zum Ende der 1980er-Jahre am Erhalt verschiedener Gebäude der Straße gearbeitet haben, welche heute weltweit als herausragende Beispiele der DDR-Architektur bewundert werden.
In den Erwerbsbiografien dieser drei Protagonisten der Performance Nußknacker-Suite #4 hat das Ende der DDR tiefe Einschnitte hinterlassen. Jetzt erhalten sie an der Karl-Marx-Allee, etwa auf Höhe der ehemaligen Funktionärstribünen, ihrerseits eine Bühne. An drei Tagen sitzen sie für je drei Stunden bei ihrer Arbeit an den Garderobenmodellen in den mit rotem Samt ausgeschlagenen und warm beleuchteten Vitrinen. Außerhalb dieser Performance-Zeiten sind die Werkstücke in ihrem jeweiligen Zwischenzustand zu sehen, dazu die Biografie der dann abwesenden Person.
Die gesamte Performance wird von einer Fotografin begleitet und im Rahmen einer ca. 30-seitigen Dokumentation veröffentlicht. Die in den Vitrinen gefertigten Objekte werden nach Abschluss des Projektes an das Kulturamt Mitte übergeben.
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Olf Kreisel: Nußknacker-Suite #4