Beatrice Schuett Moumdjian

International Bun

Der International Bun als postkoloniale Imbissbude und Gesamtkunstwerk vernetzt aktuelle Politik, Kritik und Utopie miteinander. Es geht in dieser Arbeit nicht darum, etwas zu nivellieren oder zu verherrlichen, sondern Wissen über die Wechselwirkungen der weltweiten gemeinsamen Kulturgeschichte auf eine sinnliche und soziale Art und Weise zu zeigen, zu thematisieren und zu verbreiten.

Der an Ecke Karl-Marx-Allee und Schillingstraße entstehende Schnellimbiss serviert sog. Buns (engl. für Brötchen). Die unterschiedlich gefüllten Brötchen erzählen durch ihr international inspiriertes Angebot von Kolonial-, Handels- und Weltgeschichte: Die Rezepte für solche Buns entstanden häufig aus politischen Handelsbeziehungen. So ist etwa das indische Curry durch japanische Schiffsköche, die das Gericht auf englischen Schiffen kennengelernt hatten, in ihr Heimatland gebracht worden. Gleichzeitig ist auf diese Weise auch ein japanischer Bun entstanden, der mit Indisch-Englischem Curry gefüllt ist.

Auch das Gebiet der Karl-Marx-Allee ist geprägt von internationalen Begegnungen. Die Nachbarschaft setzt sich aus Menschen aus ganz Europa, den arabischen Ländern und dem Kaukasus zusammen. Sie bildet einen wichtigen Ausgangspunkt für das Projekt, denn die Rezepte der im International Bun angebotenen Speisen orientieren sich an ihren Herkunftsländern. Künstlerisch gestaltete Infografiken auf Postern erklären die Zutaten und Zubereitungsweisen und beleuchten sowohl historische wie aktuelle Hintergründe. Die neu kreierten Buns rücken eine weniger bekannte Geschichte und Geschichten der Globalisierung in den Fokus.

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