Alexander Callsen und Boris Jöns
STEG
Über die Rasenfläche an der Ecke Berolinastraße / Mollstraße geht ein Trampelpfad in der Verlängerung durch ein Wäldchen und vorbei an einem Ensemble von Wohnblocks bis zum Alexanderplatz. Dieser Pfad entspricht dem Verlauf der ehemaligen Landsberger Straße. Das Projekt Steg überbaut den Pfad mit einem hölzernen Weg, neben dem ein Wildblumenbiotop angelegt wird.
Die Grünflächen der Karl-Marx-Allee sind im Sinne der 1950 beschlossenen Bebauung von den damaligen Architekten als Durchgangsflächen und urbane Struktur angelegt worden. Als Stadtnatur und Lebensraum für Tiere und Pflanzen wurden sie zu damaliger Zeit noch nicht betrachtet. Heute gehören die Wohn- und Geschäftsgebäude einer Vielzahl von privaten Eigentümern, wodurch auf den Grünflächen ein Flickenteppich an Umzäunungen und Beschilderungen entstanden ist. Die Bewohner*innen nutzen diese Flächen kaum, wünschen sich aber Orte mit Aufenthaltsqualität. Dabei unterstützen sie die Charta des Berliner Senats, die Stadtgrün als wichtigen Faktor für Lebensqualität beschreibt.
Das Projekt Steg verbindet einen nachbarschaftlichen Nutzgarten mit einer urbanen Fläche für ökologische Vielfalt. Gemeinsam mit Anwohner*innen legen die Künstler an beiden Seiten einen drei Meter breiten Wildblumenstreifen an. Örtliche Schulen, Seniorentreffs und Initiativen können weitere Teilnehmer*innen sein. Picknickworkshops mit Gastreferent*innen geben Impulse, gleichzeitig kann der Steg für tägliche Wege genutzt werden.
Der Steg wird zugleich ein Ort der Passage und des Naturerlebnisses. Aus Interessens- und Nutzungskonkurrenzen entsteht somit künstlerisches Potential.
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Alexander Callsen und Boris Jöns: STEG